3D-Audio
Immer mehr Tonschaffende entdecken die Möglichkeiten von 3D-Audio, einer immersiven Technologie, die Klanglandschaften bereichert und es Hörer:innen ermöglicht, Audio mit vollem Kaumklang zu erleben.
Was ist eigentlich 3D-Audio?
3D-Audio (oft werden auch die englischen Begriffe „Spatial Audio“ oder „Immersive Audio“ gebraucht) bezeichnet eine Surround-Sound-Technik, die Hörer:innen ein echtes dreidimensionales Klangerlebnis vermittelt. Dabei werden in der Regel mehrere Audiokanäle und Lautsprecher verwendet, die in verschiedenen Positionen um die Hörposition herum aufgestellt werden, um ein realistischeres und einhüllenderes Klangfeld zu erzeugen.
3D-Audio wird bereits auf vielfältige Weise eingesetzt, z. B. in Filmen, Videospielen, Virtual-Reality-Umgebungen und natürlich in der Musik, um im Vergleich zu traditionellen Stereo- oder Monoanwendungen ein intensiveres und fesselnderes Klangerlebnis zu schaffen.
Aufbau und Begriffe
Diese beispielhafte Darstellung zeigt ein 7.1.4-System mit sieben Lautsprechern, die in einer horizontalen Ebene rund um die Hörposition verteilt sind, sowie vier Lautsprecher darüber und einem einzelnen Subwoofer. Der Name jedes Kanals wird üblicherweise mit bestimmten Buchstaben abgekürzt, z.B. „C“ für englisch „Center“ oder „Rrs“ für Englisch „Right rear surround“ (Rechts hinten surround ). Subwoofer werden häufig über einen eigenen LFE-Kanal („Low Frequency Effects“) integriert (die „1“ in „7.1.4“ steht für einen einzelnen LFE-Kanal).
Die Menge an Lautsprechen in 3D-Audiosystemen kann die Anzahl in diesem Beispiel leicht überschreiten. So könnte mehr als ein Subwoofer für einen einzelnen LFE-Kanal verwendet werden, oder es werden weitere Lautsprecher als Surround- oder Overhead-Lautsprecher eingesetzt.
Warum wird 3D-Audio immer beliebter?
Dafür lassen sich mehrere Gründe anführen: Einer davon ist, dass 3D-Audio ein realistischeres und fesselnderes Klangerlebnis schaffen kann, insbesondere im Zusammenhang mit Filmen und Videospielen. Mit Hilfe zusätzlicher Lautsprecher und Höhenkanäle kann der Eindruck erweckt werden, als kämen die Schallereignisse aus der ganzen Umgebung des Publikums, was das Erlebnis noch lebensechter macht.
Ein weiterer Grund ist das Aufkommen von Streaming-Diensten, Heimkinosystemen und Spielkonsolen, die immersive Audioformate wie Dolby Atmos und DTS:X unterstützen. Dies hat den Zugang zu immersiven Audioinhalten für Verbraucher:innen deutlich vereinfacht.
Auch „Virtual Reality“ (VR)- und „Augmented Reality“ (AR)-Technologien sind in den letzten Jahren auf dem Vormarsch, und räumliches Audio gilt dabei als ein entscheidendes Element für die Erschaffung realistischer und ansprechender räumlicher Klangwelten.
Und schließlich ändern sich die Wahrnehmung und die Erwartungen der Menschen an Audioformate und -wiedergabe. Durch neue teschnische Entwicklungen (z. B. bei Kopfhörern oder Soundbars) und Produkte sind die Menschen mehr an Surround-Sound und 3D-Audio gewöhnt. Dies führt zu einer höheren Wertschätzung fortschrittlicher Audioformate und fördert somit die Popularität von „Spatial Audio“.
Viele Teile ergeben ein Ganzes
Die folgenden Tipps, Checklisten und Informationen geben einen ersten Einblick in die verschiedenen Anforderungen an 3D-Audiosysteme. In einzelne Bereiche unterteilt, wirkt so ein System schon etwas weniger komplex.
- Objektbasiertes Audio
Wer sich für 3D-Audioanwendungen interessiert, sollte sich zunächst mit dem Konzept des objektbasierten Audios (OBA) vertraut machen. Herkömmlicherweise wird der Ton über feste Kanäle gemischt und wiedergegeben, z. B. über den linken und rechten Lautsprecher einer Stereoanlage. Bei objektbasiertem Audio wird der Klang jedoch als individuelle Einheiten oder Objekte behandelt, die im dreidimensionalen Raum positioniert und sogar bewegt werden können.
Jedes Objekt enthält nicht nur das Audiosignal, sondern auch Metadaten, die die Position im Raum, Größe, Bewegung und andere Merkmale beschreiben. Diese Metadaten ermöglichen eine präzise Steuerung und Manipulation der Klangobjekte während der Wiedergabe. Ein objektbasiertes Audiosystem kann beispielsweise Klänge simulieren, die aus bestimmten Richtungen kommen, Klänge um Zuhörer:innen herum bewegen oder sogar die Größe und Eigenschaften der Klangquelle dynamisch verändern. Die Gestaltungsmöglichkeiten für spektakuläre Klanglandschaften sind endlos.
Ein Großteil der Hardware- und Softwareanforderungen für die Erstellung von Inhalten mit 3D-Audio ist auf das objektbasierte Modell zurückzuführen. Objektbasierte Audiosysteme lassen sich an verschiedene Wiedergabekonfigurationen anpassen, von einfachen Stereosystemen bis hin zu komplexeren Aufbauten mit mehreren Lautsprechern.
- Audio-Interface
Das Audio-Interface sollte über genügend Ausgangskanäle verfügen, um die Lautsprecherkonfiguration des 3D-Audiosystems der Wahl zu unterstützen. Dies umfasst in der Regel mindestens acht Ausgänge (einschließlich eines LFE-Kanals für den/die Subwoofer), kann aber bei größeren Installationen auch auf mehr Kanäle erweitert werden. Zweitens sollte die Schnittstelle eine niedrige Latenz aufweisen, um eine genaue und synchronisierte Audiowiedergabe zu gewährleisten.
Außerdem sollte es das gewünschte Audioformat unterstützen, z. B. PCM oder Dolby TrueHD. Schließlich sollte die Schnittstelle mit der Rendering-Software kompatibel sein, die du zum Erstellen und Abmischen deiner Projekte verwendest.
- Studiomonitore
Im Folgenden findest du einige Überlegungen zur Dimensionierung der Lautsprecher für das angedachte 3D-Audiosystem:
- Liefern die Lautsprecher ausreichend Lautstärken (SPL)?
- Sind verschiedene Formfaktoren verfügbar, z.B. horizontale vs. vertikale Ausrichtung?
- Können die Lautsprecher an Decken oder Wänden montiert werden?
- Lassen sie sich fernsteuern?
- Kann das System später erweitert werden?
Im Abschnitt „Technische Daten“ auf jeder Produktseite findest du die Antworten auf all diese Fragen und mehr (zum Beispiel zum A7V).
Kontaktiere gerne unsere Support-Abteilung, wenn du ein 3D-Audiosystem mit ADAM Audio Studiomonitoren und Subwoofern konfigurieren möchtest.
- Montage
An die Decke montierte Lautsprecher direkt über dem Kopf kann eine leicht beängstigende Vorstellung sein, und stabiles Montagezubehör unumgänglich, um die Sicherheit und Langlebigkeit des gesamten Systems zu gewährleisten.
Wandhalterungen können auch dazu beitragen, den verfügbaren Platz optimal zu nutzen und den Boden frei von Ständern, Kabeln usw. zu halten.
Weitere Informationen über kompatibles Montagezubehör für ADAM Audio Studiomonitore findest du hier: