Opernsänger Andreas Schollrüstet sein Tonstudio Friendship 7 mit ADAM S3H Referenz-Monitoren aus
ADAM Nutzer:innenCountertenor Andreas Scholl hat vor kurzem seinen Traum vom eigenen Studio verwirklicht
Andreas Scholl gehört zu den bekanntesten Countertenören der Welt. Der Opernsänger ist seit 1998 bei dem Musiklabel Decca unter Vertrag und wurde für seine Interpretationen klassischer Vokalwerke mehrfach ausgezeichnet. Er produzierte 15 CDs und sang bei vielen Konzerten und Opernaufführungen. Scholl ist mit der israelischen Pianistin Tamar Halperin verheiratet und hat in den vergangenen Jahren auch mit Pop-Produktionen auf sich aufmerksam gemacht.
Für seine Aufnahmen hat er sich ein eigenes Tonstudio eingerichtet, das er vor kurzem mit den S3H Monitoren von ADAM Audio ausgestattet hat. „Die Arbeit an den Mischungen hat sich seitdem sehr verändert“, berichtet Scholl. „Ich würde sagen, dass die S3H mich intensiver arbeiten lassen als die Vorgängermonitore ME Geithain MO-2. Die Fülle an Informationen, die mir die neuen Monitore zur Verfügung stellen, ist im ersten Moment fast schon überwältigend. Gerade bei Klassik-Aufnahmen und akustischen Instrumenten sind Details hörbar, die selbst auf den sehr guten Vorgängermonitoren nicht hörbar waren.“ Die Präzision der ADAM S3H wirke sich unmittelbar auf seine Arbeit aus, sagt der Countertenor: „Die S3H beschönigen nichts, ich muss mich intensiver mit dem Material befassen, bis ich mit einer Mischung zufrieden bin; sie besitzen eine gewisse Unbarmherzigkeit in der Klangabbildung, die am Ende aber mit einem besonderen Hörerlebnis belohnt wird. Nachdem ich mit einigen anderen Lautsprechern gearbeitet habe, besitze ich jetzt zum ersten Mal einen ‚Referenz‘-Monitor – und ich bin begeistert.“
Bereits in seiner Studienzeit an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel beschäftigte sich der Sänger mit Tonaufnahmen. Als Student assistierte er im damals gerade neu ausgestatteten Tonstudio der Musikakademie. Er unterstützte Komponisten bei der Umsetzung ihrer Stücke, baute bei Livekonzerten die PA auf und mischte den Ton. Heute lehrt Andreas Scholl selbst an der Baseler Hochschule Gesang.
„Es war immer mein Traum gewesen, ein eigenes Studio aufzubauen“, sagt der Countertenor. Als er 2007 von Basel wieder zurück in seine Heimat, den Rheingau, ging, verwirklichte er diesen Wunsch: „Meine Frau und ich kauften dort ein altes Weingut, und es ergab sich die Möglichkeit, einen Teil davon in ein Tonstudio umzubauen.“
Die Ausstattung des Studios, das keine Gewinne durch Vermietung erwirtschaften muss, hat Scholl selbst geplant. „Wir haben es darauf angelegt, eine Art ‚Atelier‘ zu bauen, das einen Mehrwert durch den künstlerischen Freiraum erzeugt und sich dadurch rentiert“, erläutert der Sänger.
Zusätzlich zu seiner musikalischen Expertise hat sich Scholl auch ein ausgeprägtes akustisches Verständnis für Tonaufnahmen erworben. Ihm fiel auf, dass der Klang vermeintlich gelungener Mischungen sich nicht immer auf andere Abhörsysteme übertrug. „Hier kommt es entscheidend auf die Abbildungsleistung eines Monitors an – und auch darauf, wie schnell er ein Schallereignis abbilden kann. Nachdem ich mich jetzt in die S3H eingearbeitet habe, kann ich diesen Bereich viel besser beurteilen.“
Die Arbeit mit den S3H hat Scholls Vorstellung von einem idealen Studio-Monitor stark verändert. Das Ziel einer guten Mischung besteht für ihn darin, ein befriedigendes Hörerlebnis zu erreichen. „Ein Monitor, der mir diese Befriedigung zu früh verschafft, hindert mich daran, härter und länger an einer Mischung zu arbeiten – er gaukelt mir vor, dass ich bereits am Ziel angekommen bin. Die große Umstellung für mich ist, dass ich mich wesentlich intensiver mit komplexen Mischungen befasse.“ Dem Motto, mit dem ADAM Audio für seine Monitore wirbt, kann Scholl nur zustimmen: „Brutally honest drückt es eigentlich ganz gut aus.“
„Nur gute Mischungen klingen wirklich gut auf den S3H. Diese Beobachtungen konnte ich mit meinen alten Monitoren einfach nicht machen. Deshalb bin ich von der ‚Ehrlichkeit‘ der S3H begeistert.“
Nach der Installation hörte Scholl sich einige seiner Lieblings-CDs über die neuen Lautsprecher an. „Zuerst dachte ich, die S3H seien ‚aggressiv‘. Andere Produktionen klangen aber sensationell, ganz ohne diese Aggressivität. Nur gute Mischungen klingen wirklich gut auf den S3H. Diese Beobachtungen konnte ich mit meinen alten Monitoren einfach nicht machen. Deshalb bin ich von der ‚Ehrlichkeit‘ der S3H begeistert.“
Scholls Faible für professionelle Studiotechnik erstreckt sich auch auf Mikrofone: „Meine Sammlung umfasst viele verschiedene Typen. Seit kurzem habe ich ein AEA R88 mk2 und ein Coles 4050 im Einsatz. Es ist eine Freude, diese Mikrofone am Flügel oder dem Cembalo zu positionieren und den unverfälschten Charakter über die S3H zu hören. Jeder Klang, den wir wahrnehmen, löst Assoziationen aus, die wir kaum in Worte fassen können. Darum fällt es uns so schwer, die Klangattribute von Mikrofonen oder Lautsprechern zu benennen. Für mich löst jeder Klang neue Ideen aus, und ein Monitor wie der S3H stimuliert dadurch meine Kreativität.“
Bei Rundfunkaufnahmen wurde Scholl zum ersten Mal auf ADAM Audio aufmerksam. „Ich war immer fasziniert von der Lebendigkeit dieser Monitore. Im Januar 2017 habe ich zusammen mit der Dirigentin und Blockflötistin Dorothee Oberlinger eine CD in Neumarkt aufgenommen, die vom Bayerischen Rundfunk produziert wurde. Im Sendetruck war ein Paar S3X-V installiert, und ich hatte noch einmal die Möglichkeit, diese Monitore zu hören.“ Nach intensiven Recherchen und ausgiebigem Probehören fiel seine Wahl dann auf die neuen S3H. „Adam Audio hat eine lange Tradition und einen hervorragenden Ruf. Die Tatsache, dass die Lautsprecher in Deutschland gebaut werden, ist ein weiterer Pluspunkt.“
Seit der Neuanschaffung der Monitore war noch kein Toningenieur in Scholls Friendship 7 Studio zu Gast. Das soll sich demnächst ändern: „Guy Sternberg vom LowSwing-Studio in Berlin ist ein alter Freund meiner Frau und kennt sich hier mittlerweile gut aus. Er hat seine DAW auf dem Mac Pro unseres Studios installiert und kommt nur mit einer Harddisk angereist. Dieses Jahr werden wir zwei neue CDs einspielen, und neben Guy Sternberg werden auch noch Philip Siney und Mark Brown als Produzenten und Toningenieure zu Gast sein. Mit beiden habe ich fast alle meine CDs für Decca aufgenommen.“ Scholl ist jetzt schon gespannt auf die Reaktionen der Audio-Profis.