Jesús Valencia Novelle [Sr. Mechanical Design Engineer]

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Für diese Beitragsreihe, in der wir neue und alte Teammitglieder bei ADAM Audio vorstellen, durften wir ein spannendes Interview mit unserem Senior Mechanical Design Engineer, Jesús Valencia Novelle, führen.

Hallo Jesús, kannst du uns bitte einen kurzen Überblick über deinen Hintergrund und deinen Werdegang geben?

„Angetrieben von meinem Interesse an Physik, Design und Maschinen habe ich an der Universidade de Vigo in Spanien Maschinenbau studiert, weil ich das Gefühl hatte, dass sich so diese drei Bereiche gut miteinander verbinden lassen.

Nach Abschluss meiner Masterarbeit an der Technischen Universität Wien entdeckte ich die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Ingenieurwesens. Zunächst arbeitete ich in industriellen Bereichen wie der Konstruktion von Verbrennungsmotoren und Kombikraftwerken. Dann wechselte ich in die Hardware-Entwicklung und entdeckte die ‚Schönheit‘ der Designs und Herstellung von Audiogeräten, die von Privatpersonen genutzt werden können.

In Anbetracht meiner lebenslangen Leidenschaft für Musik schien dieser Wechsel perfekt zu sein. Seitdem habe ich für verschiedene Hersteller in der Audiobranche gearbeitet, und schließlich bot mir ADAM Audio die Möglichkeit, meine Erfahrungen und Ideen in der Hardware-Entwicklung in ein renommiertes Unternehmen einzubringen, das mir im Gegenzug die Möglichkeit gibt, mich im komplexen Bereich der Akustik weiterzubilden.“

Könntest du bitte kurz beschreiben, wie dein Job als Senior Mechanical Design Engineer bei ADAM Audio aussieht?

„Ich arbeite eng mit Produktdesignern und Produktmanagern zusammen, um ihre Ideen in die Realität umzusetzen. Zu meinen Aufgaben gehört es, erste Skizzen anzufertigen und zu verstehen, was die Kernbotschaft und die wichtigsten Features sind. Dann erstelle ich ein mechanisches Design, das unter Berücksichtigung der Entwicklungsmöglichkeiten, Zeit und Kosten machbar ist. Das ist natürlich kein Ein-Mann-Job, sondern eine sehr kollaborative Aufgabe. Ingenieur:innen aus verschiedenen Bereichen geben ihren Input, informieren das Team über die Anforderungen und machen eigene Vorschläge.

Sobald wir in die Bemusterungsphase gehen, gibt es ein reges Hin und Her mit unseren Zulieferern, um am Ende die Ergebnisse zu erzielen, die wir uns für unsere Produkte wünschen. Dieser Prozess macht sehr viel Spaß, bringt aber auch viele technische Herausforderungen mit sich und erfordert viel Kommunikation. Es wird nie langweilig und bietet für alle Beteiligten endlose Möglichkeiten Neues zu lernen.“

Wie viel deiner Arbeit erfordert Kreativität und wie viel ist rein technischer Natur?

„Ich würde sagen, das Verhältnis ist etwa 50/50. Ja, man muss in der Lage sein, modern Technologien anzuwenden, aber um Probleme zu lösen und innovativ zu sein, braucht es Kreativität und neue Ideen. Für mich ist das eine der spannendsten Herausforderungen, die der Job mit sich bringt!“

Eine Holzkiste, ein paar Treiber und ein bisschen Elektronik – man könnte meinen, dass sich Studiomonitore in den letzten Jahrzehnten in Bezug auf das mechanische Design nicht viel verändert haben. Was würden Sie dazu sagen?

„Das ist grundsätzlich richtig, und wirkliche Durchbrüche gibt es nur alle paar Jahrzehnte. Genau deshalb ist es so schwierig, innovativ zu sein und gleichzeitig etwas zu schaffen, das Kund:innen begeistert. Wie vieles im Musikbereich ist Innovation ein zweischneidiges Schwert: Einerseits möchte man an dem festhalten, was sich als zuverlässig bewährt hat. Andererseits sind neue Designs unerlässlich, um Dinge weiterzuentwickeln und zu verbessern. Während wir bestehende Produkte optimieren, gehen wir auch neue Wege durch umfangreiche Forschungsarbeit. So können wir Produkte entwickeln, die vielleicht einmal als der nächste Durchbruch angesehen werden.“

Was fasziniert dich an Produkten, die in einem musikalischen Kontext eingesetzt werden, wie z. B. Studiomonitore?

„Die Tatsache, dass man mit diesen Dingen, seien es Studiomonitore, Synthesizer, Gitarren usw., ALLES machen kann, was man sich vorstellen kann. Die Möglichkeiten und Grenzen des Equipments von Neulingen und Megastars sind im Grunde die gleichen. Der Schlüssel ist zu wissen, wie diese Produkte einen inspirieren und Kreativität freisetzen können! Es gibt eine echte wechselseitige Beziehung zwischen Kreativen und ihren Werkzeugen. Es ist für mich eine große Freude, durch die Entwicklung einiger dieser Werkzeuge zu diesem kreativen Prozess beizutragen.“

Wie haben Umweltaspekte die Herausforderungen in deinem Beruf verändert?

„Ich finde es ehrlich gesagt klasse, dass die Auswirkungen massiv sind. Generell hat die Herstellung von Produkten negative Auswirkungen auf die Umwelt, und ich bin froh, dass die Verwendung bestimmter Materialien und Verfahren immer mehr eingeschränkt wird.

Das bedeutet, dass wir viele etablierte Methoden überdenken müssen oder die wahren Kosten für sie bezahlen müssen, indem wir die Auswirkungen ihrer negativen Aspekte abdecken, z.B. durch komplexere Produktionsprozesse. Wie ADAM Audio haben mehrere Hersteller in unserer Branche damit begonnen, verstärkt recycelte und wiederverwertbare Materialien zu verwenden. Parallel dazu minimieren wir unter anderen die Verwendung von Materialien, die weder das eine noch das andere sind.“

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Hast du einen Lieblingslautsprecher im ADAM Audio Portfolio?

„Das wäre der inzwischen eingestellte A7X. Seine kleinen Imperfektionen boten irgendwie die perfekte Lösung für 90 % seiner Anwendungsfälle, was einfach erstaunlich ist! Jetzt haben wir unsere neuesten Erkenntnisse in den Nachfolger, den A7V, einfließen lassen, der uns näher an die 100 % bringen sollte.“

Was gefällt dir am besten am Leben in Berlin? Was ist das Schlimmste?

„Berlin ist eine pulsierende Stadt voller Kreativität, vielfältiger Menschen und mit einem großen Gemeinschaftssinn, in der Musik aller Genres zu Hause ist. Das findet man in anderen Hauptstädten der Welt nicht unbedingt, und das macht Berlin so einzigartig. Leider sind die Winter lang und dunkel – aber dafür sind die Sommer in Berlin die besten!“

Welche Musik legst du an einem Freitagnachmittag kurz vor Feierabend auf?

„Ich würde auf jeden Fall ein paar gute Rock- und Elektronik-Klassiker aus den 70ern und 80ern spielen – Led Zeppelin, Guns’n’Roses und Depeche Mode geben mir den richtigen Push, um dann auf die Straßen Berlins zu gehen und die vielfältigen Aktivitäten zu genießen, die diese Stadt jedes Wochenende zu bieten hat.“

Um mehr über die Musikindustrie zu erfahren, besuche den ADAM Audio Blog. Solltest du darüber nachdenken, Teil unseres Teams zu werden, informiere dich in unserem Karrierebereich über aktuelle Stellenangebote.