H200-Technologie

Headphone Utility DAW-Plugin

Das speziell für den H200 entwickelte ADAM Audio Headphone Utility Plugin ist für den Einsatz in einer DAW auf dem Master- oder Monitoring-Kanal konzipiert. Das Plugin bietet eine Reihe von Optimierungstools und die Externalisierungsfunktion, die fortschrittliche Crossfeed-Algorithmen einsetzt, um Abmischungen, die auf Lautsprechern entstanden sind, besser auf Kopfhörer zu übertragen.

Ohrpolster-Auswahl [Earpad Material]

Der H200 wird standardmäßig mit leicht zu reinigenden Ohrpolstern aus Kunstleder ausgeliefert. Weiche Stoffohrpolster sind als separates Zubehör erhältlich. Da diese Materialien unterschiedliche akustische Eigenschaften haben, verfügt das Headphone Utility Plugin über zwei Entzerrungskurven, sodass Nutzer:innen immer eine konsistente und zuverlässige Audiowiedergabe genießen können – unabhängig davon, welches Ohrpolster bevorzugt wird.

Voicings

Das Headphone Utility Plugin bietet zwei verschiedene Voicings, mit denen Kund:innen der A-Serie und S-Serie bereits vertraut sein dürften.

„Pure“ ist eine präzise und neutral klingende Option. Dies ist die „flache“ Einstellung, die sich ideal für das Abmischen, Mastern und kritische Höranwendungen eignet, bei denen wirklich alle Details wahrgenommen werden sollen und es auf eine ehrliche Wiedergabe der Kopfhörer ankommt.

„UNR“ oder „Uniform Natural Response™“ liefert einen minimal gefärbten, dabei aber sehr natürlich klingenden Frequenzgang. Er ist an einige besonders beliebte Monitore aus ADAM Audios Produkthistorie angelehnt, allen voran die AX-Serie. Der angenehme und lebendige Klang ermöglicht lange Produktions- und Songwriting-Sessions ohne Ermüdungserscheinungen. Dieses Setting ist nicht zuletzt für den Musikgenuss bestens geeignet.

Gain Compensation

Der „Earpad Material“-Selektor gleicht die Frequenzen über den gesamten Wiedergabebereich des H200 aus, um unabhängig von den verwendeten Ohrpolstern die gewünschte Frequenzantwort zu erzielen. Da das menschliche Gehör von Natur aus Änderungen in bestimmten Frequenzbändern besser wahrnimmt, kann es bei der Anwendung von Entzerrungen leicht zu verfälschten Wahrnehmungen des Gesamtklangs kommen. Das „Gain Compensation“-Feature löst dieses Problem, indem es den wahrgenommenen Ausgangspegel unabhängig von der vorgenommenen Entzerrung konstant hält.

Gleiche Lautheit [Equal Loudness]

Die erstmals 1933 von Fletcher und Munsen vorgestellten Frequenzdiagramme zeigen, dass das Ohr von Natur aus empfindlicher auf Lautstärkeänderungen in niedrigen und hohen Frequenzbereichen reagiert. Da diese Bänder durch den Earpad Selector gedämpft werden, kann die Einstellung „Gleiche Lautheit“ verwendet werden, um den Gesamteindruck der Ausgangslautheit für Hörer:innen zu erhalten und falsche Mischentscheidungen zu vermeiden.

Sicherer Modus [Safe Mode]

Der Sichere Modus funktioniert nach den gleichen Prinzipien wie die Einstellung „Gleiche Lautheit“, allerdings wird hier nur eine negative Verstärkung zum Einsatz. Diese Einstellung ist bei höheren Abhörpegeln nützlich, bei denen die Verstärkungskompensation, die bei gleicher Lautheit verwendet wird, zu Übersteuerungen führen könnte.

Aus [Off]

Dieser Modus wendet eine „Null-Verstärkungskompensation“ an und unterscheidet sich von der Bypass-Option insofern, als das die durch die Ohrpolster-Auswahl vorgenommene Entzerrung weiterhin aktiv ist.

Externalisierung [Externalization]

Ein immanenter Aspekt eines jeden Kopfhörerdesigns ist die im Vergleich zu Lautsprechern unnatürliche Darstellung des Stereoklangs. Der Grund dafür ist, dass das linke bzw. rechte Ohr ausschließlich Audio des linken bzw. rechten Kanals hört. Im Gegensatz zur Wiedergabe mit Lautsprechern, denn da hören beide Ohren immer eine Mischung aus beiden Kanälen. Die Externalisierungsfunktion verwendet fortgeschrittene Crossfeed-Techniken, um das Monitoring mit Kopfhörern der bei Verwendung von Lautsprechern natürlicheren Darstellung anzunähern.

Was genau ist „Crossfeed“?

Im Kern geht es beim Crossfeed darum, sorgfältig definierte Anteile des linken Kanals dem rechten Kanal hinzuzufügen und umgekehrt. Die „Externalization“-Funktion wurde speziell für den H200 Kopfhörer entwickelt und verwendet maßgeschneiderte Crossfeed-Algorithmen, die über den gesamten Wiedergabebereich arbeiten, um einen nahtlosen Übergang vom Monitoring mit Lautsprechern zu Kopfhörern zu ermöglichen. Sie ist besonders beim Mischen nützlich, wenn nach längerem Hören auf Lautsprechern auf Kopfhörer gewechselt wird, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die vorgenommenen Positionierungen der Spuren im Mix falsch eingeschätzt werden.

Während des Exports deaktivieren

Die Externalisierungsfunktion wurde hauptsächlich für den Prozess des Mixens entwickelt, um ein natürlicheres Gefühl für den Stereoklang zu vermitteln. Während des Renderns sollte das Plugin deaktiviert werden, da Hörer:innen das Endergebnis mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit über ein anderes Wiedergabesystem wahrnehmen werden, egal ob Kopfhörer oder Studiomonitore oder andere Lautsprecher. Stattdessen ermöglicht es die Externalisierungsfunktion den Nutzer:innen, auch mit Kopfhörern bessere Mix-Entscheidungen zu treffen, die zu einer natürlicheren Stereobühne führen.